Der gemeinsame Aufbau der Kleingartenanlage, die Urbarmachung des Geländes, das tägliche Plagen nach Feierabend und an den Wochenenden
erforderte eine Stätte der Erholung und Entspannung und - auch ganz wichtig - des gemütlichen Beisammenseins. In unserer Gartenanlage
sollte, wie in den schon lange existierenden Anlagen, auch ein Spartenheim entstehen. In der Mitgliederversammlung vom 15.03.1959 wurde
daher der Beschluss gefasst, den Neubau eines Kulturzentrums im Wohngebiet Ringelberg voranzutreiben. Mit den Ausschachtungsarbeiten
sollte im gleichen Jahr noch begonnen werden. Die Arbeiten gingen aber sehr schleppend voran, weil auch mit den anderen vielen Arbeiten
die Zeit und vor allen Dingen das Geld und die Baumaterialien fehlten. In Protokollen wurde festgehalten: Die Vollversammlung beschließt
1960 eine erste Umlage je Mitglied in Höhe von 50,00 M. Nach einer Besichtigung durch Vertreter des Stadtrates und des VKSK wurde 1964
festgelegt, das Spartenheim in mehreren Bauabschnitten zu erstellen. Vorgesehen wurde für 1964 Fertigstellung des Kellergeschosses und
1965 Errichtung des Erdgeschosses mit Schornsteinen und Pfeilern sowie den Zwischenwänden. Am 18. und 19. September 1965 wurden die
Deckenträger angeliefert und verlegt. Die ursprünglich geplante Terrasse (Raum hinter der Eingangstür) wurde 1966 jedoch als
2. Bauabschnitt als Gastraum in die Bautätigkeit einbezogen und wurde im gleichen Jahr noch als Rohbau fertiggestellt. Im 1. Bauabschnitt
wurden die Innenputzarbeiten durchgeführt. Für 1968 wurde geplant, den Ausbau des Spartenheimes abzuschließen. Zur weiteren Finanzierung
wurde eine zweite Umlage in Höhe von 50,00 M beschlossen.
So wie es beschlossen wurde, konnte es nicht immer umgesetzt werden. So stand 1971 auf der Tagesordnung, die restlichen Arbeiten mit dem
Außenputz, das Verputzen der Kellerräume und die Überdachung des Kellereinganges zu vollenden. Über den geschaffenen Zeitwert gibt es nur
ungenaue Angaben. Eingeschätzt wurde ein Zeitwert von 18.800,00 M. Hier wurde natürlich versäumt, die von den Mitgliedern geleisteten
Arbeiten richtig einzuschätzen. Die Forderung durch den Kreisverband des VKSK zur Bewirtschaftung des Hauses ließ dann nicht lange auf sich
warten. Mobiliar wurde von Gartenfreunden bereitgestellt, eine Küchenausrüstung beschafft und dankend vom Milchhof die erste Bestuhlung
angenommen. Die Bewirtschaftung des Vereinshauses hat seither viele Höhen und Tiefen erlebt. Anfänglich von Gartenfreunden ehrenamtlich bis
zur Verpachtung an Privatpersonen gab es alle Formen. Den größten Zeitumfang nahm jedoch die Übereinkunft mit den Betreibern ein, der
Handelsspannenteilung, die damals für Betreiber und Gartenanlage je 12 % des Umsatzes betrug. Der höchste Umsatz der jemals erzielt wurde,
belief sich in den 80ziger Jahren auf rund 120.000,00 M. Die der Anlage zur Verfügung stehenden Mittel wurden immer restlos in die
Instandhaltung des Gebäudes eingesetzt. Alle Verpachtungen auf- grund von Pachtverträgen gingen meistens nach kurzer Zeit in die Brüche.
Gründe dafür waren die Nichteinhaltung von Versprechungen für die Versorgung der Kleingärtner, mangelhafte Pachtzahlungen udgl. mehr. Nach
der Übernahme durch den Vorstand, des Verkaufs von Flaschengetränken und der Durchführung von Familienfesten ging es langsam wieder aufwärts.
So waren die Gartenfreunde in der Lage, 1999 den Beschluss zu fassen, eine Sanierung des Vereinshauses zu realisieren. Angedacht war
vorwiegend eine Generalüberholung der WC-Anlagen. Auf Vorschlag von Mitgliedern in der Versammlung wurde dann der Küchenbereich und eine
komplexe Renovierung mit einbezogen. Zur Finanzierung der zusätzlich nun festgelegten Leistungen wurde durch die Mitgliederversammlung eine
weitere Umlage in Höhe von 69,00 DM beschlossen. Trotzdem ging die Sanierung an die Grenze der Möglichkeiten des Vereines. Die Sanierung
wurde vom 20. Dezember 2000 bis zum 04.März 2001 durchgeführt. Alle anfallenden Arbeiten Wurden von unseren Mitgliedern mit ihren jeweiligen
handwerklichen Fähigkeiten erledigt. Für Material wurden 27.000,00 DM ausgegeben. 1.800 Stunden waren an Arbeitszeit erforderlich - für
Mitglieder eines Kleingartenvereines eine überdurchschnittliche Leistung. Seit März 2001 gibt es im Durchschnitt jährlich zwischen 30 bis 45
Familienfeiern, meistens an den Wochenenden und bis zu 6 Mitgliederversammlungen. Alle Mieter zu Familienfeiern haben sich bisher immer lobend
über die Räumlichkeiten ausgesprochen. Leider ist in den letzten Jahren der Umsatz über den Getränkeverkauf zurückgegangen. Diese Entwicklung
hängt natürlich mit vielen Faktoren zusammen. Mit der Sanierung der baulichen Substanz wurden auch ein großer Teil der Einrichtung erneuert.