Jahrzehntelang war sicher der Gedanke vorrangig, Menschen Land zu erschließen, damit sie mit eigenen Händen etwas schaffen, mit ihrer Familie
sinnvolle Freizeit verbringen, aber auch in der Gemeinschaft tätig sein konnten. Da war der Anmarsch meist das kleinere Übel. Die Wege zu
unserer Kleingartenanlage waren auf Grund der Lage am östlichen Stadtrand jedoch nicht immer einfach und schnell zu bewältigen, besonders wenn
Material, Essen und Trinken und Ähnliches für das Wochenende zu befördern waren. Vor allem Stadtbewohner hatten es nicht immer leicht, zumal die
gepflasterte Leipziger Straße zur Gartenanlage ziemlich stark anstieg. Manch älterer Kleingärtner musste auf dem anfangs sandgeschlämmten Fußweg
neben der Straße stehen bleiben, um Luft zu schnappen. Bei starken Regenfallen wurde der Weg immer wieder ausgewaschen. Im Rahmen der Nationalen
Front des Wettbewerbes „Mach Mit“ konnte dann zumindest ein ziemlich dünner Belag in Form einer Schwarzdecke aufgebracht werden. Wir Kleingärtner
haben oftmals die heruntergespülte Erde von dem Hang auf den Fußweg wieder weggefahren, um die Begehbarkeit zu erhalten.
Dieser Zustand änderte sich mit dem Bau der Straßenbahnverbindung zum Ringelberg. Zunächst jedoch fuhr der Oberleitungsbus bis 1974 in der
Leipziger Straße; es folgte der Omnibus schon bis zur Ringelbergtreppe. Erst Jahre später wurde das Verkehrsnetz durch die bereits erwähnte
Straßenbahn erweitert.
Gleich rechts in der Einfahrt zu den Abstellplätzen stand lange Jahre ein Verkaufsbungalow. Vor dem Bau der Straßenbahnlinie wurde dieser jedoch
abgerissen und die Seitenflächen gärtnerisch gestaltet. Für Besucher der Gartenanlagen wurde eine große Hinweistafel aufgestellt.
Einige Jahre Bauzeit in der Leipziger Straße Wurden gern in Kauf genommen - nicht immer von den Anwohnern, da Lärm und Schmutzbelastungen zu
ertragen waren.
Doch nicht nur die Kleingärtner, sondern auch die Bewohner der neuen Ringelberg-Wohnsiedlung freuten sich, als am 14. Oktober 2000 die Straßenbahn
zur Jungfernfahrt in das Wohngebiet und zu den Kleingärtnern der drei eigenständigen Anlagen bis vor die „Haustür“ rollte.